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Schritte zu einem erfolgreichen Tandem

Tandem ist eine Sprachlernmethode, die darauf basiert, dass zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache voneinander die Sprache des Gegenübers lernen. Folgende Schritte können Euch bei der erfolgreichen Gestaltung Eurer Tandems helfen.

Schritt 1: Vorbereitung

Überlege Dir zunächst, welche Sprachen Du anbieten möchtest. Hierzu zählt natürlich deine Muttersprache, aber auch Sprachen, die Du auf sehr hohem Niveau sprichst.

Anschließend überlege Dir, welche Sprache Du lernen möchtest. Dabei spielt es keine Rolle, welches Niveau Du in der Fremdsprache hast – ob blutiger Anfänger oder Fortgeschrittener, das Tandem kann an jedes Sprachniveau angepasst werden!

 

Schritt 2: Findung des passenden Partners

An der Viadrina gibt es mehrere Möglichkeiten einen Tandempartner zu finden:

  • Sprachlern-Peer-Tutorinnen

Die Sprachlern-Peer-Tutor*innen unterstützen Dich gerne bei der Findung – wende Dich einfach in den Sprechstunden an uns - jeden Dienstag um 12-14 Uhr in AB AB 015 oder per E-Mail: sprachtutoring@europa-uni.de

  • Online Tadem Börse der Sprachlern-Peer-Tutor'*innen

  • Tandemwand im AM gegenüber dem Internationalen Büro AM 208

Schaue doch mal selbst dort vorbei und gucke, ob dort ein passender Tandempartner für Dich zu finden ist. Alle Annoncen sind dort mit E-Mail-Adresse, das „In-Kontakt-Treten“ ist also kein Problem. Zudem sichtet der Sprachenbeirat regelmäßig die Tandemwand und vermittelt zusammenpassende Tandem-Partner.

Schritt 3: Das Erste Treffen

Für das erste Treffen bietet sich ein Ort mit entspannter Atmosphäre, z.B. ein Café oder ein Picknick im Park, an. Auf jeden Fall sollte es ein Ort sein, an dem Ihr gut miteinander sprechen könnt (eine Bibliothek bietet sich beispielsweise nicht an), denn Ihr habt einiges zu besprechen.

Werdet Euch zunächst über Eure Sprachniveaus bewusst. Dies kann in einem einfachen Gespräch auf jeweils beiden Sprachen erfolgen. Wenn Eure Niveaus sehr unterschiedlich sind, ist das gar kein Problem – wenn Ihr damit umzugehen wisst (weiteres bei FAQs)!

Sprecht darüber, aus welchem Anlass Ihr die jeweilige Sprache lernt – ob zur Unterstützung des Sprachkurses, zur Prüfungsvorbereitung, zur Wiederbelebung verloren geglaubter Sprachkenntnisse, zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt – Gründe gibt es viele!

Dieser Punkt ist sehr wichtig, da aus ihm möglicherweise gefolgert werden kann, mit welcher Intensität der jeweilige Partner das Tandem betreiben will.

Eure Anlässe zum Lernen im Tandem müssen nicht übereinstimmen – die Intensität, also wie viel Zeit Ihr in das Tandem investieren wollt, aber schon, da es sonst zu einem starken Ungleichgewicht zwischen dem Einsatz beider Tandempartner kommen kann.

Sprecht Euch ab, wie oft Ihr Euch treffen wollt und wo Ihr die Treffen abhalten wollt. Es bietet sich an, ein Treffen wöchentlich am selben Ort zu vereinbaren. Überlegt aber, ob das mit Eurer Zeitplanung vereinbar ist – wenn Ihr die Treffen sowieso immer verschieben müsst, könnt Ihr sie auch immer für jede Woche neu ausmachen. Bei dieser Weise solltet ihr nur darauf achten, dass Ihr Euch auch wirklich um die Organisation der Treffen kümmert, sonst droht das Tandem „im Sande zu verlaufen“.

Sprecht darüber, welche Materialien Ihr für das Lernen im Tandem verwenden wollt! Genügt es Euch, sich einfach nur in der jeweiligen Fremdsprache zu unterhalten? Wollt Ihr Texte, z.B. Zeitungsartikel, mit einbeziehen? Wollt Ihr mit Lehrbüchern lernen? Wollt Ihr Filme gucken oder Musik hören? Eurer Kreativität sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt, macht worauf Ihr Lust habt!

 

Schritt 4: Gestaltung der weiteren Treffen

Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die weiteren Treffen nicht stark von dem ersten. Mit der Zeit werdet Ihr Euch gegenseitig besser kennenlernen somit Euren eigenen Rhythmus für das Tandem finden.

Sehr wichtig ist, dass Ihr das Gleichgewicht zwischen beiden Sprachen bewahrt, sodass sich keiner der beiden Tandempartner benachteiligt fühlt. Es ist sinnvoll, sich hier ein Zeitfenster zu setzen und dann drauf zu achten, dass im jeweiligen Fenster die Sprachen nicht gewechselt werden.

Weiterhin ist wichtig, dass Ihr Euch regelmäßig gegenseitig Rückmeldung gebt, ob Ihr mit dem Tandem zufrieden seid. Keiner der beiden Partner sollte zurückstecken, äußert Eure Unzufriedenheit und Kritik, aber selbstverständlich auf konstruktive Weise ;-) – und geht die Problemlösung gemeinsam an!

 

 

FAQs

 

 

Soll ich die Fehler meines Tandempartners im Redefluss ständig verbessern?

Hier gibt es keine goldene Regel. Fakt ist, dass viele Lernende dies wünschen, da sie Angst haben, dass sich die Fehler, je öfter man sie macht, „ins Gehirn einbrennen“. Ganz richtig ist dies nicht, denn eigentlich sind Fehler in einer Fremdsprache nichts gravierendes, sie geben nur Auskunft über den aktuellen Lernstand. Folglich sollten sich auch die Fehler bessern, wenn man seinen Lernstand erweitert.

Dennoch ist es natürlich manchmal sinnvoll, wenn einem bestimmte Fehler vermehrt oder ein gewisses Schema an Fehlern (z.B. kontinuierliche Falschbildung der Akkusativform), diese zu verbessern. Es sollte aber nicht im Redefluss geschehen, da dieser sonst zu stark unterbrochen wird.

Es bietet sich an, am Ende des Gesprächs ein Zeitfenster einzuplanen, um die Fehler zu besprechen. Oder man geht in den „natürlichen Gesprächspausen“ auf sie ein.

 

Bietet sich Tandem auch für Anfänger einer Sprache an?

Auf jeden Fall! Einige Dinge dabei gibt es aber zu beachten:

Lernende sollten sich darüber bewusst werden, dass ihr Partner kein professioneller Sprachlehrer ist und daher möglicherweise nicht auf alle Nachfragen, vor allem die grammatikalische Phänomene betreffen, eine konkrete Antwort geben kann.

Der "Lehrende" sollte Geduld aufbringen und nicht gelangweilt wirken. Es ist für ihn möglicherweise nicht so spannend, die einfachsten Grundlagen seiner Sprache zu erklären und zu vermehrt zu wiederholen. Für den Partner ist dies aber enorm wichtig, denn ohne einen „guten Grundstein“ kann dieser keine Erfolge erzielen.

Wenn ein Tandempartner seine zu erlernen gewünschte Sprache schon auf hohem Niveau spricht, und der andere noch Anfänger ist, bietet es sich eventuell an, die strenge Einteilung der Zeit in zwei Sprachfenster (jeweils eines für eine Sprache) etwas zu lockern, sodass der schon Fortgeschrittene dem Anfänger kompliziertere Aspekte in dessen Muttersprache erklären kann um Missverständnisse zu vermeiden.

Wenn beide Tandempartner Anfänger sind, kann es sich anbieten, für Erläuterungen zeitweise eine „Überbrückungssprache“, die beide Tandempartner gut verstehen, zu benutzen.

Hier bietet sich die Verwendung von Lehrmaterialen verstärkt an, um eine gewisse Lernstruktur zu sichern.

 

Wo kann ich gute Lehrmaterialien finden?

An der Viadrina bietet sich hierfür das Selbstlernzentrum an, an dem man Lehrmaterialen (zumindest zeitweise) ausleihen kann.

Auch auf der Internetseite und im Moodle-Auftritt des Selbstlernzentrums findet Ihr nützliche Links.

 

Nützliche Links zum Thema „Tandem“

 

http://seagull-tandem.eu

http://www.tandemcity.info/de_index.html

http://spz.uni-muenster.de/de/tandem-tipps

http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/zentren/zfbk/forumsprachen/tandem/tandem_tipps

http://www.uni-leipzig.de/~fsz/hi.site,postext,lernen-im-tandem.html?PHPSESSID=nobcehhier84pfb3vl4i

http://www.uni-frankfurt.de/51495008/Einfuehrung__Tandem_Broschuere_Juli14.pdf